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Arbeitsgebundenes Lernen in der ProduktionArbeitsgebundenes Lernen in der Produktion

Industrie 4.0 erfordert viel Flexibilität. Mit einer lernförderlichen Arbeitsumgebung können Mitarbeitende quasi nebenbei lernen. Unternehmen profitieren von der Zeit- und Kosteneinsparung.

Auf einen Blick

Eine flexible Produktion verlangt meist auch eine flexible Belegschaft, die stetig bereit ist, dazuzulernen. Durch die lernförderliche Arbeitsgestaltung kann dies gelingen, ohne dass zeit- und kostenintensive Schulungen vonnöten sind.

In Zeiten des Fachkräftemangels bleiben die noch vorhandenen qualifizierten Fachkräfte nach wie vor die treibende Kraft in der wandlungsfähigen Produktion[1]. Durch die Flexibilitätsanforderungen der Industrie 4.0 wachsen auch die Anforderungen an den Menschen: unter anderem sind Problemlösekompetenzen für sich stetig verändernde Produktionsbedingungen und Handlungskompetenzen im Umgang mit automatisierten Maschinen, die gegebenenfalls neue sicherheitstechnische Fragen aufwerfen werden, gefragt. Unser Partner Fraunhofer IWU erforscht gemeinsam mit verschiedenen Industriepartnern die Entwicklung neuer Methoden für das arbeitsgebundene Lernen unter Einbezug des sozio- technischen Systems (Mensch, Technik, Organisation) für die flexible Produktion[2].

Potenziale des arbeitsgebundenen Lernens für KMU

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die stärker von den Anforderungen der Industrie 4.0 betroffen sind, profitieren von der lernförderlichen Arbeitsgestaltung (zum Selbstlernangebot Industrie 4.0). Anforderungsgerechte Assistenzsysteme spielen hierbei eine wichtige Rolle. Neben der Unterstützung in der Tätigkeitsausführung übernimmt sie auch eine Schulungsfunktion (bspw. Werker:innenführung mit Schritt-für-Schritt- Anweisung für die Montage). Somit gelingt die Wissensvermittlung quasi nebenher (on the job). Unternehmen schaffen es, ihre Mitarbeitenden zeit- und kostensparend auf die Produktion der Zukunft vorzubereiten. Die Flexibilität und Produktivität der Mitarbeitenden können erhöht werden. Kreativität, Innovationsarbeit und die eigene Entwicklung werden gefördert, was wiederum eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion zur Folge hat.

Anwendungsbereiche in KMU

Das Lernen on the job kann in verschiedensten Branchen eingesetzt werden (Fertigung, Montage etc.). Mit geeigneter technischer Unterstützung können beispielsweise Anlernphasen von neuem und unqualifiziertem Personal verkürzt und Handlungs- und Problemlösekompetenzen von langjährigen Mitarbeiter:innen erhalten und gestärkt werden.

Herausforderungen

Für die erfolgreiche Umsetzung einer lernförderlichen Produktionsumgebung bedarf es einer Analyse der wichtigen Aspekte im Unternehmen, die den Menschen, die Technik und die Organisationsstruktur betreffen, um geeignete Lernformen und -modalitäten zu definieren sowie um nötige Technologien (Assistenzsysteme o. Ä.) in bestehende Produktionsprozesse einzubinden. Besonders wichtig ist zudem Mitarbeiter:innen in die Technikeinführung aktiv einzubeziehen.

Quellen und weiterführende Inhalte

  1. Lanza, G., Nyhuis, P., Fisel, J., Jacob, A., Nielsen, L., Schmidt, M., & Stricker, N. (2018): Wandlungsfähige, menschzentrierte Strukturen in Fabriken und Netzwerken der Industrie 4.0. (acatech Studie) München: Herbert Utz Verlag.
  2. InTeLeMat – Informelle, technikunterstützte Lernsysteme in der Matrixproduktion. (o. D.). https://intelemat-projekt.de/
  3. Selbstlernangebot Industrie 4.0

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