Neue Bedrohungslage durch Cyberkriminelle
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IT-Sicherheit: Neue Bedrohungen durch Künstliche IntelligenzIT-Sicherheit: Neue Bedrohungen durch Künstliche Intelligenz

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz birgt neben zahlreichen Chancen und Potenzialen auch neue Bedrohungen durch Cyberkriminelle. Wir zeigen Ihnen, welche wesentlichen Gefahren im Bereich der IT-Sicherheit existieren und wie Sie Ihr Unternehmen mit innovativen Sicherheitsstrategien schützen können.

Auf einen Blick

Mit Sicht auf die Künstliche Intelligenz (KI) bzw. auf die Nutzung der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ist es wichtig, dass dabei auch immer rechtliche Fragen und Fragen der IT-Sicherheit berücksichtigt werden. Die KI bietet zum einen fortschrittliche Methoden zur Bedrohungserkennung, automatisiert Sicherheitsprozesse und verbessert die Reaktionsfähigkeit auf Angriffe. Durch maschinelles Lernen und Datenanalyse können KI-Systeme Angriffsmuster identifizieren und potenzielle Bedrohungen in Echtzeit erkennen. Zum anderen bringt die Einführung von KI-Lösungen in Unternehmen neue Herausforderungen mit sich, KI-Modelle vor Manipulationen zu schützen und ethische Überlegungen zu berücksichtigen.

Insgesamt kann KI die IT-Sicherheit erheblich stärken, erfordert jedoch eine sorgfältige Implementierung und kontinuierliche Überwachung. Des weiteren müssen sich die Verantwortlichen in den Unternehmen auch bewusst sein, dass durch den Einsatz von KI neue Bedrohungen durch Cyberkriminelle in den Fokus rücken.

Bedrohungs- und Gefährdungslage

Die Anwendung der KI durch Cyberkriminelle hat zu folgenden wesentlichen Bedrohungen im Bereich der IT-Sicherheit geführt:

  • KI-gestützte Malware: Angreifende nutzen KI, um Malware zu entwickeln, die sich adaptiv (anpassend) verhält, um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und schwerer zu entdecken ist.[1]
  • Adversarial Attacks (Feindliche Angriffe): Diese Angriffe manipulieren Eingabedaten geringfügig, um KI-Systeme zu täuschen und falsche Entscheidungen zu erzwingen, was zu Sicherheitslücken führt.
  • Deepfake-Technologien: Mithilfe von KI können täuschend echte Audio- und Videofälschungen erstellt werden, die für Phishing-Angriffe, Identitätsdiebstahl und soziale Manipulationen genutzt werden können.[2]
  • Phishing-Angriffe: KI kann dazu verwendet werden, personalisierte Phishing-Nachrichten in großem Umfang zu erstellen, die schwieriger zu erkennen und abzuwehren sind.[3]
  • Datenmanipulation: Kriminelle könnten KI-Modelle manipulieren, indem sie Trainingsdaten verändern, was zu unvorhersehbarem Verhalten und Sicherheitslücken in KI-gestützten Systemen führt.
  • Evasion Attacks: Diese Angriffe zielen darauf ab, die Erkennungsmechanismen von KI-basierten Sicherheitssystemen zu umgehen, indem sie unauffällige, aber schädliche Aktivitäten ausführen.[4]

Maßnahmen und Lösungsansätze

Die genannten Bedrohungen erfordern innovative und robuste Sicherheitsstrategien, um den Herausforderungen der fortschreitenden KI-Entwicklung zu begegnen. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sich gegen diese Bedrohungen im Bereich der IT-Sicherheit durch Künstliche Intelligenz zu schützen:

  • Monitoring von KI-Modellen: Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der KI-Modelle, um sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand sind und potenzielle Sicherheitslücken geschlossen werden.
  • Adversarial Training: Modelle sollten gegen Angriffe trainiert werden, indem sie mit manipulierten Daten konfrontiert werden, um ihre Robustheit zu erhöhen.
  • Erkennung und Abwehr von Deepfakes: Implementierung von Technologien zur Erkennung von Deepfakes, um gefälschte Inhalte zu identifizieren und zu blockieren.
  • Starke Authentifizierungsverfahren: Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und biometrischen Sicherheitsmechanismen, um die Sicherheit zu erhöhen und Identitätsdiebstahl zu verhindern.
  • Automatisierte Sicherheitsüberprüfung: Einsatz von KI-basierten Systemen zur kontinuierlichen Überwachung und Analyse des Netzwerks auf verdächtige Aktivitäten und Anomalien.
  • Schulung und Sensibilisierung des Personals: Regelmäßige Schulungen für das Personal, um es über aktuelle Bedrohungen und sichere Verhaltensweisen aufzuklären, insbesondere im Umgang mit Phishing-Angriffen.
  • Sicherheitsorientiertes Design: Entwicklung von KI-Systemen mit einem sicherheitsorientierten Ansatz, der potenzielle Schwachstellen von Anfang an minimiert.
  • Kooperation und Informationsaustausch: Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Sicherheitsorganisationen und Forschungseinrichtungen, um Informationen über Bedrohungen und bewährte Sicherheitspraktiken auszutauschen.
  • Implementierung von Datenschutzmaßnahmen: Schutz der Trainingsdaten und Sicherstellung, dass sie nicht manipuliert werden können, um die Integrität der KI-Modelle zu gewährleisten.
  • Notfallpläne und Incident Response: Entwicklung und regelmäßige Aktualisierung von Notfallplänen für den Fall eines erfolgreichen Angriffs, einschließlich klar definierter Prozesse zur schnellen Reaktion und Schadensbegrenzung.[5]

Durch diese Maßnahmen können Unternehmen ihre Resilienz gegenüber neuen Bedrohungen im Bereich der IT-Sicherheit durch Künstliche Intelligenz erheblich stärken.

Herausforderungen

Die Unternehmen stehen bei der Bekämpfung der neuartigen Bedrohungen im Bereich der IT-Sicherheit durch Künstliche Intelligenz vor verschiedensten Herausforderungen:

  • Komplexität der Bedrohungen: KI-gestützte Bedrohungen sind oft sehr komplex und dynamisch, was es schwierig macht, sie zu erkennen und darauf zu reagieren. Unternehmen sollten hier eng mit ihren IT-Dienstleistern zusammenarbeiten, um fortschrittliche und adaptive Sicherheitslösungen zu identifizieren und einzusetzen.
  • Entwicklungstempo der Technologien: Die Technologien im Bereich der KI entwickeln sich rasant weiter. Das bedeutet, dass Sicherheitsmaßnahmen ständig aktualisiert und angepasst werden müssen, um effektiv zu bleiben.
  • Mangel an Fachkräften: Es gibt einen erheblichen Mangel an Fachkräften mit den erforderlichen Kenntnissen in KI und Cybersicherheit. Die Unternehmen und insbesondere auch die IT-Dienstleister sind hier besonders gefordert.
  • Kosten: Die Implementierung und Wartung fortschrittlicher KI-gestützter Sicherheitssysteme kann recht kostenintensiv sein.
  • Integration in bestehende Systeme: Die Integration von KI-gestützten Sicherheitslösungen in bestehende IT-Infrastrukturen kann technisch anspruchsvoll und zeitaufwändig sein.
  • Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeitenden: Trotz technologischer Lösungen bleibt der Mensch oft das schwächste Glied. Unternehmen müssen kontinuierlich in die Schulung und Sensibilisierung ihrer Mitarbeitenden investieren, um Phishing-Angriffe und soziale Manipulationen zu verhindern.
  • Regulatorische Anforderungen: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Sicherheitsmaßnahmen mit den sich ständig ändernden regulatorischen Anforderungen und Compliance-Vorschriften übereinstimmen.

Quellen und weiterführende Inhalte

  1. Malware: https://it-service.network/it-lexikon/malware
  2. Deepfake Technologien: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/deepfake-120960
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/was-sind-deep-fakes-2230226
  3. Phishing: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Cyber-Sicherheitslage/Methoden-der-Cyber-Kriminalitaet/Spam-Phishing-Co/Passwortdiebstahl-durch-Phishing/passwortdiebstahl-durch-phishing_node.html
    https://www.security-insider.de/was-ist-phishing-a-591842
  4. Evasion Attack: https://www.internet-sicherheit.de/forschung/forschungsprojekte/abgeschlossene-forschungsprojekte/cybersicherheit-und-kuenstliche-intelligenz/evasion-attack
  5. Incident Response: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Cyber-Sicherheitslage/Reaktion/Vorfallunterstuetzung/vorfallsunterstuetzung_node.html

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