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Mitarbeitende gewinnen – 10 Tipps für Ihre ArbeitgebermarkeMitarbeitende gewinnen – 10 Tipps für Ihre Arbeitgebermarke

Um für Mitarbeitende und potenzielle Talente attraktiv zu bleiben, müssen kleine und mittlere Unternehmen zeitgemäße Arbeitsbedingungen bieten. Welche Maßnahmen Sie dafür ergreifen können, zeigen unsere 10 Tipps für eine attraktive Arbeitgebermarke.

Auf einen Blick

Um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein, müssen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktive Arbeitsbedingungen bieten, die den modernen Erwartungen entsprechen. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, zusätzliche betriebsfreie Tage und digitale Prozesse sind Schlüsselmaßnahmen, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Potenziale für KMU

KMU haben durch ihre Flexibilität und flache Hierarchien die Möglichkeit, schnell auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen und attraktive Arbeitsumgebungen zu schaffen. Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Angebote und die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen tragen dazu bei, die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden zu verbessern und ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Beides kann zu einer höheren Mitarbeiterbindung und geringeren Fluktuationsraten führen.

Anwendungsbereiche in KMU

  1. Mitentscheidungsmöglichkeiten: Arbeitgebende können Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbeziehen, um deren Gefühl von Autonomie und Verantwortung zu stärken. Wenn Angestellte die Möglichkeit haben, Entscheidungen zu treffen, die ihre Arbeit betreffen, fühlen sie sich wertgeschätzt und ernst genommen. Darüber hinaus ermöglicht die Mitbestimmung den Mitarbeitenden, ihre Ideen und Perspektiven einzubringen, was zu innovativeren Lösungen und einer höheren Zufriedenheit am Arbeitsplatz führt. In einem Umfeld, in dem Mitarbeitende aktiv an Entscheidungen beteiligt sind, entsteht eine positive Unternehmenskultur, die langfristig den Unternehmenserfolg sichert
  2. Flexible Arbeitszeiten: Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Kernarbeitszeiten geben Mitarbeitenden mehr Autonomie über ihre Arbeitszeiten. Sie können Beruf und Privatleben besser vereinen. Dadurch fühlen sie sich zufriedener und können produktiver arbeiten.
  3. Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten: Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, kann durch die Bereitstellung der nötigen technischen Infrastruktur, wie Laptops und VPN-Zugang, realisiert werden. Homeoffice reduziert Pendelzeiten und -kosten, verbessert die Work-Life-Balance und steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
  4. Arbeit aus dem Ausland/Workation (Komposition aus den englischen Wörtern “work” und “vacation”): Zusätzlich zum mobilen Arbeiten können Mitarbeitende unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zeitweise aus dem Ausland arbeiten. Diese Möglichkeit ist besonders attraktiv für reiselustige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann die internationale Bekanntheit des Unternehmens fördern.
  5. Karenztage bei Krankheit: Arbeitgeber können auf ihr Recht zur sofortigen Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung verzichten und ihren Mitarbeitenden Karenztage einräumen. Der Gesetzgeber schreibt die ärztliche Bescheinigung erst vor, wenn eine Krankheit länger als 3 Kalendertage andauert. Dies ermöglicht den Mitarbeitenden, bei einem „schlechten Tag“ den Arztbesuch zu vermeiden. Oft folgen Ansteckungen im Wartezimmer oder gleich die Krankschreibung für mindestens eine Woche, die nicht immer notwendig ist. Karenztage können die Gesundheit der Belegschaft fördern, Krankheitsausfälle reduzieren und signalisieren den Mitarbeitenden, dass ihre Gesundheit ernst genommen wird.
  6. Weiterbildungen: Interne Weiterbildungsprogramme oder Zugang zu Online-Lernplattformen wie Coursera oder Udemy ermöglichen kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung. Dies erhöht die Mitarbeitermotivation und kann dabei helfen notwendiges Know-how aufzubauen.
  7. Intelligenter Wissenstransfer: Digitale Wissensmanagement-Systeme, wie Intranets oder spezielle Softwarelösungen, sorgen für effiziente Nutzung und Verteilung von Wissen. Der Wissenstransfer verbessert die Zusammenarbeit und Innovationsfähigkeit im Unternehmen.
  8. Zusätzliche betriebsfreie Tage: Durch die Einführung von zusätzlichen betriebsfreien Tagen beispielsweise nach Feiertagen – an sogenannten Brückentagen – können Mitarbeitende längere zusammenhängende Erholungsphasen genießen. Da sie auf diese Weise weniger Urlaubstage „opfern“ müssen, steigen die Zufriedenheit und die Produktivität. Einige große Unternehmen praktizieren dies bereits und unterstützen so die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden.
  9. Digitale Prozesse: Digitalisierung von bspw. Verwaltungsprozessen wie der Arbeitszeiterfassung und Urlaubsanträgen spart Zeit und reduziert Papierkram. Digitalisierte Prozesse haben das Potenzial, sowohl Effizienz als auch Transparenz zu erhöhen und sie erleichtern Mitarbeitenden den Zugang zu wichtigen Informationen und Ressourcen. Vor allem im Zusammenhang mit mobilem Arbeiten ist dies unabdingbar.
  10. Mitarbeiter-Apps und Social Media: Mitarbeiter-Apps verbessern die interne Kommunikation und Organisation. Ein attraktiver Social-Media-Kanal stärkt das Employer Branding und kann helfen, eine starke Arbeitgebermarke zu schaffen. Über soziale Medien können Sie Ihre Unternehmenskultur nach außen tragen und potenzielle neue Talente ansprechen.

Fazit

Die Einführung und Umsetzung dieser Maßnahmen bringen auch Herausforderungen mit sich. Denn sie erfordern Investitionen in Technologie und Infrastruktur sowie eine Anpassung der Unternehmenskultur. Führungskräfte müssen den kulturellen, strukturellen und technischen Wandel verstehen und vorleben. Zudem müssen rechtliche Aspekte, insbesondere bei der Arbeit aus dem Ausland und der Einführung flexibler Arbeitsmodelle, sorgfältig geprüft werden.

Sind diese Rahmenbedingungen geschaffen, können die modernen Arbeitskonzepte getestet werden. Sie fördern in erster Linie die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, indem sie ihnen mehr Flexibilität, Mitbestimmung und Unterstützung im Arbeitsalltag bieten. Indem das Unternehmen die individuellen Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden ernst nimmt und ihnen Raum für persönliche Entwicklung gibt, schafft es ein positives Arbeitsumfeld, das sowohl die menschliche Komponente als auch die betriebliche Effizienz in den Mittelpunkt stellt.

Sind Sie als Führungskraft unsicher über die Umsetzung? Versuchen Sie die Sicht Ihrer Mitarbeitenden einzunehmen. „Ich habe jedes Jahr am Freitag nach Himmelfahrt einen extra Urlaubstag“, „Meinem Herbsturlaub auf den Kanaren konnte ich 2 Wochen Workation anhängen und dadurch länger das gute Wetter genießen und trotzdem meine Arbeit leisten“ – so etwas spricht sich herum. Dies stellt nicht nur eine Anpassung an zeitgemäße Anforderungen dar, sondern kann den Gewinn oder das Halten von Mitarbeitenden bedeuten.

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