Ausgangssituation
Die RYGOL DÄMMSTOFFE GmbH & Co. KG fertigt an zwei Standorten Dämmsysteme aus expandiertem Polystyrol. Die Produkte finden Verwendung sowohl in der energetischen Sanierung also auch dem Neubau von Gebäuden vom Keller bis zum Dach und werden deutschlandweit vorrangig an Großhändler vertrieben. Als wesentlich für den Unternehmenserfolg wurden kurze Lieferzeiten und ein hohes Maß an Flexibilität sowie schnelle Reaktionszeiten in der Fertigung identifiziert. Um angemessen auf kurzfristig eingehende Aufträge reagieren zu können, braucht das Unternehmen ein Bestandssystem, dass zu jeder Zeit zuverlässig den Bestand der Dämmstoffe im Lager anzeigt. Aktuell werden Bestände teilweise manuell erfasst. Ein Anlagenfahrer plant auf Basis der Bestände die Produktion. Wird der Lagerbestand nicht zeitgerecht erfasst oder gehen kurzfristig neue Aufträge ein, muss die Planung mehrmals am Tag geändert werden. Denn das bestehende System ist derzeit noch nicht in der Lage, diese vielen Einflüsse in kurzer Zeit so abzubilden, um optimal arbeiten und planen zu können.
Vorgehen
Zu Beginn wurden die kundenorientierten Produktions- und Logistikprozesse gemeinsam mit der IT- und Produktionsabteilung aufgenommen und dokumentiert. Anschließend besprachen wir diese in einem Workshop mit Produktion und Logistik, um Potentiale im Ist-Prozess zu identifizieren. Entwicklungsmöglichkeiten sahen die Teilnehmenden vor allem bei der Erfassung von Bewegungsdaten. Denn an verschiedenen Punkten im Produktionsprozess erfolgt eine manuelle Dateneingabe, die systematisch unterstützt werden soll.
Um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben müssen wir die Digitalisierung und Automatisierung nutzen, um unsere Prozesse noch effizienter abzubilden. Nur so können wir unserer Firmenphilosophie in Sachen Qualität, Service und Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich gerecht werden.
Lösung
Der Lösungsansatz besteht in der Verankerung entsprechender Informationen direkt auf dem Produktetikett. Dazu gehört die Zuordnung des Produktes zum Auftrag, was eine automatisierte Verarbeitung in weiteren Prozessschritten durch Scanner ermöglicht. Im Vergleich von Verfahren mittels QR-Codes oder eines RFID-Etiketts, fiel die Wahl schließlich auf QR-Codes. Bestandteile des Vergleichs waren neben den technologischen Aspekten auch betriebswirtschaftliche, bspw. die laufenden Kosten pro Jahr. Gemeinsam erarbeiteten wir anschließend einen Soll-Prozess.
Für ein noch besseres Verständnis der eingesetzten Technologie begleiteten zusätzlich Besuche bei mittelständischen Anwendungspartnern die Umsetzungsphase. Abschließend überführten wir die Anforderungen in eine Leistungsbeschreibung, sodass das Unternehmen selbstständig mit Marktanbietern in Kontakt treten und diese beauftragen kann.
Fazit
Im Projekt konnte systematisch untersucht werden, wie sich bestehende Prozesse transparenter gestalten lassen bzw. wo Verbesserungen eingeführt werden können. Die Anbringung von QR-Codes auf den Produktetiketten ermöglicht eine automatisierte Datenerfassung und schafft so die Voraussetzungen für mehr Transparenz in der Bestandsführung. Der Mehraufwand für manuelle Eingaben, aber auch Fehler werden reduziert.