Zum Czech German Workshop on Digitalisation Approaches, einem grenzüberschreitenden Expertenaustausch, kamen Teilnehmende aus der Region Ústí nad Labem nach Chemnitz. Die einstige Kohleregion befindet sich aktuell im Wandel und weist industriell und unternehmerisch vergleichbare Strukturen wie die Erzgebirgsregion auf.
Nach einer kurzen Vorstellung des Gastgebers ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. diskutierten die Teilnehmenden verschiedene Kooperationsansätze. Es folgten Impulsvorträge zu den Themen Robotik und Bildverarbeitung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz. Die dabei skizzierten innovativen Lösungen für das Produktionsumfeld wurden anschließend im Schulungs- und Anwendungszentrum (SchAZ) gezeigt und konkrete Anwendungsfälle anhand von Demonstratoren vorgeführt. Ein lebendiger Austausch entwickelte sich auch zu den Themen E-Mobilität und Wasserstofftechnologien (Brennstoffzelle).
Das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz gab Einblicke in zwei erfolgreiche Digitalisierungsprojekte. Zuerst präsentierten wir ein Retrofit-Projekt eines mittelständischen Kartonagenherstellers mit Standorten im Erzgebirge und Chemnitz, welcher nach einem Digitalisierungsprojekt mit dem Kompetenzzentrum Chemnitz dieses Konzept mit einem ansässigen Anbieter für IoT Lösungen umgesetzt hat. Daran schloss sich ein Exkurs in die Thematik Nachhaltigkeit an. Als Beispiel diente die Ermittlung des CO2-Fußabdruckes bei der Bierherstellung in einer sächsischen Brauerei.
Am frühen Nachmittag ging es weiter in die Smart City Zwönitz. Projektleiter und Chief Digital Officer der Stadt Zwönitz, Dr. Martin Benedict, gab spannende Einblicke in das Smart City Projekt der erzgebirgischen Kleinstadt. Ausgehend von der Fragestellung, „Wie wird man eine Smart City?“, wurden Impulse gegeben, die an konkreten Teilprojekten darlegten, was in Zwönitz bereits realisiert wurde, sich in Umsetzung befindet, oder für die Zukunft noch angedacht ist. Zu den Teilprojekten zählten u. a. der Rufbus „ERZmobil“, bei dem das Digitalzentrum Chemnitz mit einem KI-Projekt über den Projektpartner Fraunhofer IWU aktiv beteiligt ist. Weiterhin vorgestellt wurden der „buntSPEICHER“, ein zum Co-Working-Space und Start-up-Space in Umbau befindliches Industrieobjekt, anwendungsorientierte Einsatzmöglichkeiten der LoRaWAN-Technologie (Long Range Wide Area Network), der digitale Zwönitzer Stadt-Anzeiger sowie Informationen zum Digitalen Ehrenamt und zur Smarten Verwaltung. Für diese Thematiken interessierte sich v. a. auch Frau Zuzana Schwarz Bařtipánová, Bürgermeisterin der Stadt Bílina. Wie Zwönitz gehört auch Bílina zu einer „Smarten Region“. Sie hat sich von ihrer Reise daher vielfältige Impulse aus der Smart City Zwönitz mitgenommen und möchte sich auch weiterhin mit Zwönitz intensiv austauschen, v. a. zum Thema Digitales Ehrenamt.
Abschluss des Workshoptages bildeten angeregte Netzwerkgespräche und die Absicht, den grenzüberschreitenden Austausch in weiteren Veranstaltungen fortzusetzen. Voraussichtlich am 23. Juni laden die Stationen HZwo e. V. in Chemnitz und der Smart Rail Connectivity Campus in Annaberg-Buchholz zur Weiterführung der Dialoge ein.