Aufträge richtig terminieren
Das Unternehmen
Das Produktportfolio der Fischer Werkzeugbau GmbH konzentriert sich auf die Konstruktion und Herstellung von Folgeverbundwerkzeugen bis zu einer Baugröße von 2.500mm. Die Werkzeuge werden mit modernsten CAD Systemen konstruiert und programmiert. Großer Wert liegt auf einer konsequenten Datendurchgängigkeit. Neben neuesten Drahterodiermaschinen und CNC Fräsmaschinen gehören Koordinatenmessmaschinen sowie ein 3D-Scanner zum Vermessen der Arbeitsergebnisse zum Maschinenpark. Besonderes Augenmerk wird auf die Erprobung der Werkzeuge unter Produktionsbedingungen gelegt. Dazu nutzt das Unternehmen in der Zweigniederlassung in Hartha Exzenterpressen mit Bandanlagen von 4000, 2000 und 1000kN Presskraft. Sie stehen neben der Erstmusterherstellung auch für die Fertigung von Vorserien zur Verfügung.
Problemstellung und Ausgangssituation
Das im Unternehmen genutzte ERP-System KHK/Sage deckt die Planung und Organisation der Fertigung nur unzureichend ab. In einem vorausgegangenem Impulsprojekt wurden digitale Lösungen erörtert, wie aus den vorhandenen Arbeitsplänen aus dem ERP-System sowie dem Endtermin des beauftragten Projektes transparente Zwischentermine festgelegt werden können, um die Einhaltung des Endtermins sicherzustellen. Da durch die Nutzung des vorgestellten Systems automatisch Daten strukturiert in Datenbanken abgelegt werden, wäre zudem eine KI-basierte Prognose zu den Dauern von Aufträgen anhand diverser Merkmale aus den gesammelten Daten für zukünftige Planungen hilfreich, um die Terminplanung des ERP-Systems zu unterstützen.
Projektziele
- Aufbauend auf den vorhandenen Arbeitsplänen aus dem ERP-System sowie dem Endtermin für das beauftragte Projekt sollen für jede einzelne Arbeitsgangfolge Zwischentermine generiert werden. Sie schaffen schon in den frühen Phasen des Projektablaufs terminliche Zwischenziele, die die Einhaltung des Endtermins zwingend ermöglicht. Terminüberschreitungen sollen sichtbar dargestellt werden.
- Eine Zeiterfassung einzelner Arbeitsgänge soll eine vollständige und genaue Nachkalkulation des Auftrages ermöglichen.
- Der Arbeitsstand des Projektes kann von der Geschäftsleitung und dem Projektmanagement eingesehen werden.
- Die im Betrieb des Systems automatisch gesammelten Daten sollen für eine laufende KI-basierte Prognose der weiteren terminlichen Entwicklung des Auftrages genutzt werden, um bei etwaigen Abweichungen Gegenmaßnahmen frühzeitig einleiten zu können.
- Zusätzlich kann die KI-basierte Prognose bei neuen Aufträgen die Terminkalkulation des ERP-Systems unterstützen.
Vorgehen
Das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz soll bei der Installation und Einrichtung der Software „Kanboard“ unterstützen und mit den Mitarbeitenden die Nutzerfreundlichkeit evaluieren. Je nach Ergebnis der Evaluation kann zudem ein individualisiertes Nutzerinterface aufgesetzt werden. Zudem müssen für die digitale Abbildung die Prozessabläufe aufgenommen werden. Dies soll in gemeinsamen Workshops erfolgen. Die Fischer Werkzeugbau GmbH stimmt die Schnittstellen zum ERP-System mit dem Anbieter ab, sodass die Daten aus dem ERP-System ausgelesen werden können. Nach einer Testphase und Sammlung von Trainingsdaten soll durch das Digitalzentrum Chemnitz eine KI antrainiert werden, um Prognosen zu voraussichtlichen Fertigstellungsterminen von Aufträgen zu ermöglichen. Ein unternehmerisches Risiko besteht in der Akzeptanz hinsichtlich der Software als auch in der Genauigkeit der KI-basierten Prognose.