Bestandführung digitalisieren
Situation
Die RYGOL DÄMMSTOFFE GmbH & Co. KG fertigt an zwei Standorten Dämmsysteme aus expandiertem Polystyrol. Die Produkte finden Verwendung in der energetischen Sanierung und im Neubau von Gebäuden vom Keller bis zum Dach. Das Unternehmen vertreibt sie deutschlandweit vorrangig an Großhändler. Die Leitlinien der Firma RYGOL sind neben der Nachhaltigkeit geprägt von Qualität, Kundenservice und einer hohen Zuverlässigkeit. Wesentlich für den Unternehmenserfolg sind kurze Lieferzeiten, ein hohes Maß an Flexibilität und schnelle Reaktionszeiten in der Fertigung. Von der Entwicklung bis zur nachhaltigen Produktion ist das Unternehmenskonzept ganz auf die Anforderungen der Baustoffindustrie und energiebewusster Bauherren ausgelegt. So ist RYGOL DÄMMSTOFFE Lösungspartner für die restlose Wiederverwertung von EPS-Abfällen.
Das mittelständische Familienunternehmen hat den Anspruch, die gesamte Produktion im Bereich Automatisierung sowie die Geschäftsprozesse im Bereich der Digitalisierung weiter voranzubringen.
Lösung
Aufträge gehen oftmals sehr kurzfristig ein, die Anzahl verschiedener Produkte ist hoch und deren Verladung erfolgt rund um die Uhr. Deshalb benötigt die Firma RYGOL ein Bestandssystem, das zu jeder Zeit den Bestand der Dämmprodukte im Lager anzeigt. So könnten die Effizienz der Produktion und eine möglichst kurzfristige Lieferung optimal gesteuert werden.
Aktuell erfasst die Firma ihre Bestände teilweise manuell. Dazu zeigt ein ERP-System die für den jeweiligen Tag zu verladenden Produkte an. Anschließend wird die Produktion durch die Anlagenfahrer geplant. Aufgrund kurzfristiger Auftragseingänge und/oder falschem Lagerbestand ist es möglich, dass sich die Planung mehrmals am Tag ändert. Das bestehende System ist derzeit noch nicht in der Lage, diese vielen Einflüsse innerhalb kurzer Zeit abzubilden.
Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz bewertet und analysiert das Unternehmen die detaillierten Buchungs- und Bestandführungsprozesse. Ziel ist eine Digitalisierung der Bestandsführung. Dabei liegt der Fokus auf Verlässlichkeit verbunden mit einer effizienten Produktionssteuerung, die auf dem Warenbestand basiert.
Vorgehen
Zuerst erfolgte zu Projektbeginn eine Prozessanalyse des Ist-Zustandes mit Visualisierung der Prozessabläufe mittels BPMN. Dabei erfassten wir die Produktions-, Lager- und Logistikabläufe sowie die standortabhängigen Lagerstrukturen. Ebenfalls schauten wir die Schnittstellen zu den IT-Systemen an. Als nächstes erfolgte die Datenaufnahme durch Mitarbeitergespräche und Produktionshallenbegehungen am Produktionsstandort im sächsischen Lauta. Daran anschließend wird nun ein erstes Lösungskonzept erarbeitet. Es wird gemeinsam mit Mitarbeitern aus beiden Standorten und in enger Abstimmung mit der unternehmenseigenen IT-Abteilung in mehreren Workshops konkretisiert und auf Umsetzbarkeit geprüft. Ein nutzenbringendes Konzept soll bei Machbarkeit in einem Prototyp resultieren und vor Ort getestet werden. Im letzten Schritt dokumentieren wir die Ergebnisse und schaffen dadurch die Basis für eine Implementierung an den Standorten.