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Thementag Digital Green – Staatssekretärin Ines Fröhlich besucht Mittelstand-Digital Zentrum ChemnitzThementag Digital Green – Staatssekretärin Ines Fröhlich besucht Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz

Wie kann Digitalisierung bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes unterstützen? Und wie ist die sächsische Wirtschaft in puncto Nachhaltigkeit aufgestellt? Beim Thementag präsentierten wir Lösungsansätze und Projekte.

Energieeffizienz, Klimaschutz und Dekarbonisierung sind untrennbar mit dem Einsatz digitaler Technologien verbunden. Doch wie kann Digitalisierung konkret bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes unterstützen? Und wie ist die sächsische Wirtschaft in puncto Nachhaltigkeit aufgestellt? Diesen Fragen ging Staatssekretärin Ines Fröhlich zum Thementag „Digital Green“ am 7. Februar 2024 nach und besuchte unter anderem das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz. Während des Besuchs konnten wir einige erfolgreiche Projekte und Konzepte vorstellen, die den Stellenwert der Digitalisierung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit verdeutlichen.

CO2-Neutralität hochenergetischer Prozesse – Praxisprojekt emissionsfreier Brauprozess

Während der Coronapandemie entstand in der Brauerei Reichenbrand GmbH & Co. die Idee, ein Kulturbier zu brauen, um die Chemnitzer Kulturlandschaft zu unterstützen. Von jedem verkauften Bier fließt ein Anteil in die Kulturszene der Stadt. Neben diesen sozialen und ökologischen Aspekten, legten die Produzenten großen Wert auf ein ökologisch nachhaltiges Produkt.

Im Digitalisierungsprojekt untersuchten wir daher zunächst den Energie- und Ressourcenverbrauch. Mit Hilfe der Materialflusssimulation konnten wir interne und externe Einflüsse sowie ihre Auswirkungen identifizieren. Den Fokus der anschließenden Ökobilanzierung bildeten die CO2-Äquiwalente, um Maßnahmen für ein CO2-neutrales Produkt abzuleiten. In die Untersuchungen flossen wieder Prozesse innerhalb des Unternehmens (Gate to Gate) ebenso ein, wie Prozesse außerhalb der Unternehmensgrenzen (Cradle to Grave). Es zeigte sich, dass die Emissionen bei der Herstellung des Kulturbieres minimal ausfallen. Es handelt sich folglich um ein nachhaltiges Produkt – sozial, ökonomisch und ökologisch.

Vorstellung des Digitalisierungsprojektes||© SMWA, Jürgen Lösel
Abbildung 1: Michael Bergt (Geschäftsführer Brauerei Reichenbrand GmbH & Co., Bildmitte) und Pierre Grzona (rechts) stellen Staatssekretärin Ines Fröhlich (links) das Vorgehen im gemeinsamen Digitalisierungsprojekt vor

Energieverbrauch kennen – Daten bilden die Basis

Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet einige Unternehmen zur Einführung eines Energie- oder Umweltmanagementsystems. Diese Systeme sollen dabei helfen, Energie zu sparen und so Ressourcen und die Umwelt zu schonen. Zu den vorgesehenen Maßnahmen zählen unter anderem die Erfassung der Zufuhr und Abgabe von Energie oder Prozesstemperaturen. In der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz demonstrierten unsere Experten beispielhaft den Energieverbrauch der Fabrik. Mit Hilfe zahlreicher Messgeräte und Unterverteiler kann ein ausführliches Energieprofil der Fabrik erstellt werden. Die Messwerte werden anschließend an einem Dashboard visualisiert, sodass der Energieverbrauch stets in Echtzeit ablesbar ist.

Dashboard Energieprofil der EDF||© SMWA, Jürgen Lösel
Abbildung 2: Martin Folz, KI-Trainer am Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz zeigt Staatssekretärin Ines Fröhlich an einem Dashboard das Energieprofil der Experimentier- und Digitalfabrik der TU Chemnitz.

Haben Unternehmen ihre Energieverbraucher identifiziert, können sie die gewonnen Daten nutzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren.

Energiemanagement im Unternehmen etablieren – Zukunftsprojekt EILE

Das Zukunftsprojekt EILE – Energiewissen und intelligente Anwendung unterstützt interessierte Unternehmen im Rahmen von Best-Practice-Beispielen schrittweise bei der Einführung eines Energiemanagement-Systems. Dabei kommt ein mobiler Messkoffer zum Einsatz, der die Verbrauchsdaten im Unternehmen erfasst. Mit Hilfe von KI-basierten Prognosen erstellen die Experten verschiedene Variantenberechnungen und zeigen die Möglichkeiten eines nachhaltigen Energiemanagement-Systems auf. Die Berechnungs- und Modellierungsergebnisse können die teilnehmenden KMU als Grundlage für ihre strategische Planung und im operativen Betrieb nutzen.

Interessierte Unternehmen können sich an Dr. Heinz Paul von der tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH wenden:

Telefon: +49 391 7443547
E-Mail: hpaul@tti-md.de

Ines Fröhlich und Heinz Paul bei der Vorstellung des mobilen Messkoffers im Zukunftsprojekt EILE||© SMWA, Jürgen Lösel
Abbildung 3: Ines Fröhlich und Heinz Paul bei der Vorstellung des mobilen Messkoffers im Zukunftsprojekt EILE

Weitere Informationen zum Thementag und den vorgestellten Projekten

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