Das Unternehmen
Die Brauerei Reichenbrand GmbH & Co. produziert am Standort in Chemnitz verschiedene Bierspezialitäten. Die Biere werden nach traditionell handwerklicher Braukunst gemäß dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 hergestellt und sind Frischprodukte – also ohne thermische Behandlung gebraut. In offenen Bottichen mit großer Oberfläche entwickeln die Hefen ihre Geschmacksnoten besonders gut. Die „offene Gärung“ gilt als Besonderheit, denn nur noch wenige Produzenten brauen nach diesem aufwändigen Verfahren.
Problemstellung und Ausgangssituation
Das sogenannte Kulturbier ergänzt das Produktportfolio seit 2021. Es entstand im Kontext der Corona-Pandemie vor dem Hintergrund, Umsatzeinbrüche in der Chemnitzer Kulturlandschaft ausgleichen zu helfen. Das heißt, mit jedem Verkauf fließt ein Anteil in die Kulturszene der Stadt. Doch nicht nur soziale und ökonomische Aspekte beeinflussten die Entwicklung des Kulturbiers. Insbesondere legten die Produzenten Wert auf ein ökologisch nachhaltiges Produkt. Denn das Brauen ist ein hoch-energetischer Prozess und birgt Potenzial für Verbesserungen.
Projektziele
Zum einen soll gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz der Energie- und Ressourcenverbrauch innerhalb der eigenen Produktion untersucht werden. Zum anderen im Hinblick auf den regionalen Kundenstamm. Die Untersuchungen erfolgen auf Basis aktueller Unternehmensdaten, um so konkrete Maßnahmen ableiten zu können. Ziel ist, die Produktionsdaten, etwa aus der Abfüllplanung, sowie detaillierte Energieverbrauchsdaten aus den einzelnen Produktionsbereichen miteinander zu verknüpfen und gemeinsam auszuwerten. Diese Grundlage ermöglicht im Rahmen einer Ablaufsimulation Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Verbräuche.
Lösungsweg
Zu Projektbeginn erfolgt eine Prozessanalyse des Ist-Zustandes und die Visualisierung der Prozessabläufe mittels Flussdiagramms. Nachfolgend erfasst das Team die notwendigen Prozessmedien und Verbrauchsmaterialien als Basis für eine Ökobilanzierung. Hierbei liegt der Fokus auf der CO2-Äquivalente, um Maßnahmen für ein CO2-neutrales Produkt abzuleiten. Die anschließende Ablaufsimulation stützt die Entwicklung von Zukunftsszenarien. Die Analyse und Auswertung erfolgt in enger Abstimmung mit den Beteiligten im Unternehmen.
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